Häckestube - HGV Bürgstadt

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Häckestube

Museum Bürgstadt > Themen > Weinbauabteilung
Die Häckerstube
Bis zum heutigen Tag sind die seit dem 17. Jahrhundert bezeugten Häckerwirtschaften eine Absatzmöglichkeit für den Winzer. Die Terminvergabe für die Häckerwirtschaften  erfolgte bis etwa 1975 per Auslosung. Die Teilnehmer an der Auslosung waren in den Jahrzehnten vor und nach 1900 sehr zahlreich. So meldeten sich häufig weit über 100 Interessenten für 48 verfügbare Termine, denn gerade in Zeiten schlechten Absatzes wollte man von diesem Privileg möglichst Gebrauch machen. Kenntlich machte der Betreiber der Häckerwirtschaft dies durch das Aushängen eines Wachholderbusches, dem sogenannten „Weddel“. Der Heimat- und Geschichtsverein hat die Weinbauabteilung des Museums durch die Einrichtung einer Häckerstube ergänzt, um das historische Bild der Häckerwirtschaft im Gedächtnis zu bewahren. Nun treten Sie ein in unsere Häckerstube und schließen Sie die Tür von Innen. Als Schankraum wurde im eigenen Haus die Wohnstube und das Schlafzimmer leer geräumt und mit Bänken, Tischen und Stühlen für höchstens 40 Besucher ausgestattet. An den Wänden blieb meist die ursprüngliche Einrichtung auch während des Ausschankes erhalten. Wanduhr, Kruzifix, Heiligen- und Familienbilder wurden nicht entfernt. Der Wein wurde in großen Glasflaschen oder Krügen  aus Steinzeug im Keller vom Fass gezapft und in schlichten farblosen Bechergläsern ausgeschenkt. Speisen wurden früher häufig mitgebracht (Nüsse), obwohl der Häcker Brot, Butter und Hausmacher Wurst aus eigener Herstellung anbieten konnte. Die Häckerwirtschaften waren und sind nicht zuletzt deshalb so beliebt, da man auf den Plätzen eng zusammenrückt und mit den Besuchern leicht ins Gespräch kommt.
Beachten sie von innen die prachtvolle Eingangstüre, die von dem Bürgstadter Bildhauer Anton Speth in den 1880er Jahren geschaffen wurde.  
Letzte Änderung: 23.05.2019
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