Vortrag "Wie kam der heilige Martin nach Bürgstadt - HGV Bürgstadt

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Vortrag "Wie kam der heilige Martin nach Bürgstadt

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Wie kam der heilige Martin nach Bürgstadt - Eine Episode aus der deutsch-französischen Geschichte
Der Einladung des HGV Bürgstadt zum Vortrag „Wie kam der heilige Martin nach Bürgstadt“ folgten am Sonntag, 03.11.2024, viele Interessierte in die Mittelmühle Bürgstadt. Der Referent Max Josef Bretz gab zunächst einen Überblick über das politische Umfeld zur Zeit des heiligen Martin. Es war eine Zeit der politischen und wirtschaftlichen Krise des römischen Reiches. Aber auch eine Zeit der Auseinandersetzung mit der Häresie des Arianismus. Martinus, dessen Name sich vom römischen Kriegsgott Mars ableitet, schlug zunächst die militärische Laufbahn ein. Während dieser Zeit ereignete sich die Episode der Mantelteilung. Wir kennen alle das Bild des heiligen Martin hoch zu Ross, mit einem roten Mantel bekleidet. Die Gardisten, denen Martin angehörte, trugen jedoch einen weißen Umhang. Als „Soldat Christi“ verweigerte er den Kriegsdienst und wurde zum Asketen und Mönch. Der Frankenkönig Chlodwig erkor den Heiligen Martin später zum Schutzherrn der fränkisch-merowingischen Könige und des ganzen Frankenreiches. Ausführlich behandelte der Referent die Frage, wie die Franken in unsere Region kamen und warum sie den Hl. Martin als Schutzpatron mitbrachten. Nach der fränkischen Landnahme dürfte sich bereits frühes fränkisches Königsgut in Bürgstadt befunden haben. Mit der fränkischen Herrschaft fand gleichzeitig auch das Christentum seinen Weg in unsere Region. Die Verbreitung christlichen Gedankenguts erfolgte in den fränkischen Königsgütern, wo auch die ersten Martinskirchen errichtet wurden. Aufgrund der Lage Bürgstadts am Flussübergang und an einer Fernstraße, dürfte auch hier eine Martinskapelle auf Königsgut errichtet worden sein. Archäologische oder urkundliche Beweise liegen uns allerdings nicht vor. Dennoch kann man davon ausgehen, dass es auch in Bürgstadt fränkisches Königsgut gab. Diese Rückschlüsse können aus der üblichen Vorgehensweise der Franken bei der Übernahme der Herrschaft in den eroberten Gebieten gezogen werden. Der Vorsitzende Bernhard Stolz bedankte sich bei dem Referenten für die detaillierten Ausführungen mit einem Weinpräsent. Brigitte Hartung-Bretz
Letzte Änderung: 26.11.2024
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